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Wilhelm J. Schäfer: Hochheim im Wandel der Geschichte. Herausgegeben vom Historischen Verein Hochheim a. M (= Hochheimer Spiegel; Nr. 5), 1996, 134 S.

Aus: Nassauische Annalen (Bd. 111 (2000), S. 504)

Rezensiert von:
Johanna Koppenhöfer

Nach einer kurzen historischen Betrachtung zu den Gründen der Hexenverfolgung leitet Verf. seine Untersuchungen der Quellen zu Opfern der Hexenprozesse mit einem Beschwerdebrief des Pfarrers über die allgemeine Sittenlosigkeit im Hochheim des Jahres 1608 ein. Zu Hexenverfolgungen kam es jedoch erst 20 Jahre später, als Nikolaus Betz zum Oberschultheißen des Ortes ernannt wurde. Ein direkter Zusammenhang zwischen dem genannten Brief und der späteren Hexenverfolgung ist nicht ersichtlich. Verf. belegt aus den zeitgenössischen Vermögensregistern die Abgaben für hingerichtete Hexen, die von den Nachkommen erbracht werden mußten, und erklärt so die steigenden Einnahmen der Gemeinde Hochheim. Er geht davon aus, daß Schultheiß und Gerichtsschöffen Hexenprozesse gezielt initiiert haben, um sich zu bereichern und die Gemeindefinanzen zu sanieren. Eine sehr sorgfältig recherchierte Darstellung der Vermögensverhältnisse der Hochheimer Einwohner, die unbedingt bei der Beurteilung eines Hochheimer Hexenprozesses als zusätzliche Quelle herangezogen werden sollte.

Empfohlene Zitierweise:

Johanna Koppenhöfer: Rezension von: Wilhelm J. Schäfer: Hochheim im Wandel der Geschichte. Herausgegeben vom Historischen Verein Hochheim a. M, 1996, in: INFORM 1 (2000), Nr. 4, URL: <http://www.sehepunkte.de/inform/reviews.php?id=377>

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