KOMMENTAR ZU

Kerstin Merkel: Rezension von: Sven Hauschke: Die Grabdenkmäler der Nürnberger Vischer-Werkstatt (1453-1544). Denkmäler deutscher Kunst. Bronzegeräte des Mittelalters: 6, Petersberg: Michael Imhof Verlag 2006,, in: sehepunkte 8 (2008), Nr. 2 [15.02.2008], URL: http://www.sehepunkte.de/2008/02/14116.html

Von Sven Hauschke

Eigentlich, so dachte ich bislang, sollte man auf eine Rezension nicht reagieren. Da es in Frau Merkels Besprechung aber nicht um eine inhaltliche Auseinandersetzung mit meinem Buch geht, sondern um den Vorwurf des Plagiats von parallel entstandener Forschung, sehe ich mich hierzu veranlasst. Frau Merkel hält mir mehrfach vor, wichtige Literaturzitate verschwiegen und meine Quellen nicht genannt zu haben. Dies ist sachlich falsch.

Beispielsweise hätte ich von Jörg Rogge ein wesentliches Ergebnis zum Grabmal von Erzbischof Ernst von Wettin in Magdeburg übernommen, ohne auf seinen Beitrag im Hallenser Tagungsband von 2005 hinzuweisen. Richtig ist, dass ich die Beobachtung, Erzbischof Ernst hätte sich auf Kaiser Otto I. bezogen, bereits auf der Tagung in Halle im Mai 2003 vortrug und meine unveränderte schriftliche Fassung im besagten Tagungsband, in der auch Rogges Vortrag abgedruckt ist, publizierte.

Frau Merkels Vorwürfe lassen den in der Tat bedauerlich langen Drucklegungszeitraum meiner Dissertation, der vor allem der aufwändigen Bildbeschaffung geschuldet ist, außer Acht. Bereits im April 2000 überreichte ich mein Dissertationsmanuskript meinem Doktorvater, im Herbst 2002 - nicht 2003 wie Frau Merkel schreibt - war das Dissertationsverfahren an der Universität Augsburg abgeschlossen. Das Druckmanuskript lag im Mai 2004 der VG-Wort vor. Mit dem Druckkostenzuschuß ging die Verpflichtung einher, den Text nicht mehr zu ändern. Frau Merkels Habilitationsschrift erschien dann im Herbst 2004. Aus diesem Grund konnte ihr Buch nicht in den Text eingearbeitet werden. Natürlich habe ich es aber an wichtigster Stelle, in der Katalognummer 101 nachgetragen und dort auch in das Literaturverzeichnis aufgenommen. Freilich hätte ich es noch mehrfach anführen können. Jedoch geht es in meinem Buch um die Vischer-Werkstatt und die Dokumentation ihrer 107 Grabdenkmäler – nicht nur um ein Einzelmonument, das Grabmal von Kardinal Albrecht von Brandenburg und dessen Seelenheil, auch wenn dies ein ergiebiges Thema ist. Die Diskussion einiger Thesen von Frau Merkel erfolgte von mir später, in 2006 und 2007 publizierten Aufsätzen.

Frau Merkel bemängelt die permanente Verwendung veralteter Literatur, doch ist der Anspruch auf Tagesaktualität bei einem Buch Wunschdenken.

Anmerkung der Redaktion:
Kerstin Merkel hat auf eine Replik verzichtet.