Von Dieter Wunder
Meine Frau und ich sind mit der Rezension Großmanns über den neuen
Dehio Hessen I und II in zwei grundlegenden Aspekten nicht einverstanden.
Wir können in den Neubearbeitungen keine Aufblähungen erblicken, sondern sehen darin dankenswerte Erweiterungen und Erleichterungen für die Nutzung. Bei uns gehört der auch der neue Dehio zum Reisegepäck, manchmal sogar bei Wanderungen. Wir beobachten im Gegensatz zu Großmann immer wieder, dass es in Kirchen und vor Gebäuden auch andere Menschen mit dem neuen Dehio in der Hand gibt.
Zu bedenken ist zudem, dass der Dehio vielfach als Ersatz für die unzureichenden Historischen Stätten dienen muss. Wir sind froh, dass der Dehio nun auch den Blick frei gibt für die Architektur und Kunst zu Anfang des 20. Jahrhunderts und die 20er Jahre. Das Negativbeispiel Herborn ist für uns ein Positivum.
Wir stimmen Großmann allerdings voll und ganz zu, wenn er die neuen Gemeindenamen als Ordnungsprinzip kritisiert. Im übrigen halten auch wir es für notwendig, den neuen Dehio auf Fehler zu kritisieren. In Bad Nauheim wird das Teichhaus als "heute Salzmuseum" bezeichnet (S. 46) - ein Zustand, der schon vor etwa 15 Jahren sein Ende fand; ein (Salz)Museum in Bad Nauheim gibt es nicht mehr. Uns fiel auch auf, dass kulturprägende Gutshäuser und Hofanlagen u.a. gegenüber der Auflage 1966 vernachlässigt werden, z.B. bei Hebel (im neuen Dehio wurde der Hof Pfläging etc. weggelassen). Der Hof Germershausen bei Oberweimar fehlt in beiden Auflagen.
Anmerkung der Redaktion:
G. Ulrich Großmann hat auf eine Replik verzichtet.