Christopher S. Mackay: The Breakdown of the Roman Republic. From Oligarchy to Empire, Cambridge: Cambridge University Press 2009, XVII + 445 S., ISBN 978-0-521-51819-2, GBP 50,00
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Die vorliegende Darstellung richtet sich ausdrücklich an den ominösen "general reader" und an "introductory students"; ersteren soll die gediegene Aufmachung als hardback ansprechen, letztere die "Questions for study and reflection" am Ende jedes Kapitels. Auf eine kurze Einleitung folgt ein Abschnitt, der auf fünfundzwanzig Seiten den historischen Hintergrund - Institutionen, Akteure, Expansion Roms, Krisenerscheinungen - skizziert. Daran schließen sich dreiundzwanzig Kapitel, die kenntnisreich und gediegen, aber sehr konventionell die Geschichte der späten Republik von Ti. Gracchus bis zur Neuordnung durch Augustus heruntererzählen. Zahlreiche Zwischenüberschriften erleichtern die Orientierung. Der Untergang der republikanischen Ordnung war Mackay zufolge unvermeidbar, da 133 v.Chr. die Gewalt in den Binnenraum der Politik eingebrochen war und danach große Armeen bereitstanden, die Militärführern das Mittel in die Hand gaben, ihre Interessen durchzusetzen, ohne dass man sie hätte daran hindern können. Allein die von Augustus errichtete "military autocracy" bot einen Ausweg aus der Sackgasse.
Die Darstellung muss hier nicht referiert werden; sie bietet keine nennenswerten Akzentuierungen. Es gibt eine Appendix zum römischen Namensystem, fünf z.T. arg kleine Karten, einen Tafelteil mit klaren s/w-Abbildungen von siebenunddreißig Münzen mit ausführlichen Erklärungen, eine Zeittafel, kapitelweise knappe Empfehlungen zur weiterführenden Lektüre (Quellen und Literatur), eine Bibliographie von zwei Seiten (nur englischsprachige Standardwerke) und ein Register. Die wenigen Fußnoten enthalten überwiegend zusätzliche Erklärungen. Auch in diesem Detail erinnert das Buch an die (besseren) Werke von Michael Grant.
Trotz der unbestreitbaren Qualitäten des Buches können Kenner sich die Lektüre, Bibliotheken die Anschaffung ersparen. Auch für Studierende im deutschsprachigen Raum ist es uninteressant, da es in Gestalt der Darstellungen etwa von Christ, Heftner, Bringmann, Linke und Baltrusch mittlerweile reichlich Angebote gibt, die solide informieren, aber zugleich mehr Kontext bieten, die Forschung genauer dokumentieren und hier und da sogar neue Deutungen anzubieten haben.
Uwe Walter